Verwaltungskosten
Die Verwaltungskosten setzen sich aus dem Aufwand für die Versichertenverwaltung und den Kosten für die Vermögensverwaltung zusammen.
Aufwand für die Versichertenverwaltung 2022
Der Aufwand der PKZH für die Versichertenverwaltung belief sich im 2022 auf rund 8.7 Millionen Franken. Rund 76% davon entfallen auf den Personalaufwand, 21% auf den Sachaufwand.
Der Aufwand für eine einzelne versicherte Person stellt sich im Durchschnitt auf 150 Franken pro Jahr.
Rund 7.6 Millionen Franken des Aufwands wird über die Vermögenserträge finanziert. Den verbleibenden Rest von rund 1.1 Millionen Franken steuern die Angeschlossenen Unternehmen bei, in Form eines Verwaltungskostenbeitrags von 0.25% der koordinierten Löhne. Das entspricht im Mittel rund 19 Franken pro versicherte Person, was den tatsächlichen Aufwand in keiner Weise abdeckt.
Die Versicherten selber haben keine Verwaltungskosten zu übernehmen.
Vermögensverwaltungskosten 2022
Neben den der PKZH direkt in Rechnung gestellten Kosten werden auch die in Kollektivanlagen, d.h. die in Fonds und ähnlichen Anlagenvehikeln anfallenden Aufwände, in der Betriebsrechnung ausgewiesen. Die Kosten der allermeisten der insgesamt über 320 Kollektivanlagen konnten erhoben werden, so dass 99.9% des PKZH-Vermögens als kosten-transparent gelten. Als kosten-intransparent sind nur 4 Private-Equity-Anlagen auszuweisen. Es handelt sich dabei um US-amerikanische Dachfonds, die nicht genügend Informationen bereitstellten, um eine revisionstaugliche Kostenerhebung durchzuführen.
In der Tabelle sind pro Anlagekategorie die im Jahr 2022 erzielten Bruttorenditen, die angefallenen Vermögensverwaltungskosten sowie die resultierenden Nettorenditen aufgeführt. Die PKZH erzielte demnach im Geschäftsjahr eine Bruttorendite von -8.7%. Nach Abzug der gesamten Vermögensverwaltungskosten von 1.7% resultierte eine Nettorendite von -10.4%.
Brutto- und Nettoperformance 2022 der einzelnen Anlagekategorien
Brutto-Performance | Kosten 1) | Netto-Performance | |
---|---|---|---|
Liquidität CHF und Fremdwährungen total 2) | - | 0.06% | - |
Nominalwerte CHF total | -7.70% | 0.08% | -7.80% |
Nicht-kotierte CHF-Nominalwerte 3) | -5.20% | 0.11% | -5.30% |
Obligationen CHF 4) | -9.50% | 0.05% | -9.60% |
Obligationen FW-Futures 5) | -12.10% | 0.00% | -12.10% |
Unternehmensanleihen Global (ex CHF) 6) | -15.30% | 0.16% | -15.40% |
Investment-Grade-Anleihen | -16.20% | 0.17% | -16.40% |
High-Yield-Anleihen | -12.10% | 0.11% | -12.30% |
Private Debt | -1.5% | 0.85% | -2.4% |
Nominalwerte total | -11.80% | 0.23% | -12.0% |
Aktien total | -18.70% | 0.12% | -18.80% |
Aktien Schweiz | -16.70% | 0.03% | -16.70% |
Aktien Industrieländer | -19.30% | 0.03% | -19.30% |
Aktien Schwellenländer | 18.00% | 0.63% | -18.70% |
Immobilen (Indirekt) total | -6.10% | 0.40% | -6.50% |
Immobilien Schweiz (indirekt) 7) | 0.40% | 0.40% | 0.00% |
Immobilien Ausland (indirekt) | -16.90% | 0.50% | -17.40% |
Private Equity 6) | 10.70% | 9.50% | 1.20% |
Infrastruktur - Erneuerbare Energien | 8.40% | 4.30% | 4.10% |
Hedge Funds 7) | 8.10% | 5.20% | 2.80% |
Insurance-Linked-Securities 7) | -1.80% | 1.30% | -3.10% |
Sachwerte total | -7.50% | 2.40% | -9.90% |
Gesamtvermögen mit Währungsabsicherung | -8.70% | 1.70% | -10.40% |
Fussnoten zur Tabelle
1) Die Kosten für das Ausführungsmandat Derivate werden proportional zu ihrem Gewicht am Gesamtvermögen auf die Anlagekategorien «FW-Obligationen (ohne Unternehmensanleihen)», «Aktien Schweiz», «Aktien Industrieländer» und «Aktien Schwellenländer» zugewiesen.
2) Diese Position umfasst unter anderem auch die flüssigen Mittel aus Derivaten. Diese beinhalten die zu Future-Positionen gehörenden derivativen Netto-Geldmarktanlagen in CHF und Fremdwährungen. Eine Performancemessung dieser Kategorie ist nicht sinnvoll, da die aus dem Fremdwährungsteil stammenden Währungsgewinne bzw. -verluste den Ausweis verzerren. Zudem kann die Kategorie je nachdem einen negativen Marktwert aufweisen. Eine Performancemessung mit einem negativen Marktwert ist nicht aussagekräftig. In der Performance des Gesamtvermögens ist der Performancebeitrag der Kategorie vollständig berücksichtigt.
3) Exklusive Privatplatzierungen.
4) Inklusive Privatplatzierungen.
5) Die Obligationen-FW-Futures werden seit Januar 2022 unter den Obligationen CHF geführt, was gemäss Anlagereglement bis zu einer Quote von maximal 4% erlaubt ist. Die Performance wird hier jedoch separat berechnet und ausgewiesen.
6) Die Unternehmensanleihen Global (ex CHF) beinhalten Unternehmensobligationen der entwickelten Länder und Schwellenländer in den Bereichen Investment Grade und High-Yield. Zudem können die Mandate FW-Staatsanleihen enthalten, was gemäss Anlagereglement bis zu einer Quote von maximal 1.0% erlaubt ist. Deren Performance ist hier enthalten.
7) Die Kosten beziehen sich aufgrund fehlender zeitlicher Verfügbarkeit der entsprechenden Daten mehrheitlich auf das Jahr 2021.
Die flüssigen Mittel werden hauptsächlich in breit diversifizierte Geldmarktfonds angelegt, um die Ausfallrisiken möglichst tief zu halten. Die Kosten für die Verwaltung der flüssigen Mittel sind mit 0.06% tief, was aufgrund der aktuell moderaten Zinssätze wichtig ist. Die Anlage der umfangreichen CHF-Nominalwerte, die zu einem guten Teil indexiert erfolgt, verursachte mit 0.08% sehr tiefe Kosten. Etwas mehr kosteten mit 0.16% die Unternehmensanleihen Global (ex CHF). Die aktiven Unternehmensobligationen-Mandate, welche mit geschickter Titelwahl die Verminderung von Ausfallrisiken anstreben, sind dafür verantwortlich. Bis dato konnten sie diesen Anspruch erfüllen.
Die meisten Aktienanlagen erfolgen indexiert und verursachen aufgrund des hohen Volumens sehr geringe Kosten. 74 Prozent der Kosten von 0.12% entfallen auf fünf Mandate, die aktiv verwaltet werden. Ihr Anteil an den Aktienanlagen macht 13.8% aus. Diese fünf aktiven Mandate haben nach Abzug aller Gebühren im Jahr 2022 die Benchmark klar übertroffen. Seit Mandatsstart haben diese Mandate ihre Benchmark pro Jahr leicht geschlagen. Die höheren Kosten zahlten sich somit langfristig aus.
Die Kosten für die Investitionen in Schweizer Immobilien sind mit 0.4% – zumindest für indirekte Anlagen – tief. Die Kosten für Anlagen in ausländische Immobilien fallen mit 0.5% leicht höher aus. Den höchsten Kostenbeitrag liefern dabei die nicht-kotierten Anlagen. Die kotierten ausländischen Immobilienanlagen erfolgen in Form von Aktien, für die keine Immobilienverwaltungskosten erhoben und ausgewiesen werden müssen.
Die Private-Equity-Anlagen verursachten Kosten in der Höhe von 9.5%. Dabei handelt es sich um Investitionen in nicht-kotierte Firmen, d.h. um Aktienanlagen. Die Kosten fallen im Vergleich mit den oben kommentierten, kotierten Aktienanlagen (0.12%) massiv höher aus. Grund dafür ist die sehr aufwändige Verwaltung der Anlagen. Zudem sind Teile der bei den Private-Equity-Anlagen ausgewiesenen Kosten bei kotierten Aktien im Aktienpreis impliziert und müssen nicht als Kostenkomponenten ausgewiesen werden. Die für das Jahr 2022 ausgewiesenen Kosten von 9.5% sind jedoch ausserordentlich hoch. Dies ist auf die im Jahr 2021 ebenfalls ausserordentlich hohe Rendite von mehr als 45% zurückzuführen. Über die performance-abhängigen Gebühren schlug sich diese Rendite auch in den Kosten nieder.
Für den Anlageentscheid ist zudem nicht die Höhe der Kosten von Bedeutung, sondern die erzielte Nettorendite. Im Jahr 2022 lag die erzielte Rendite dieser Anlagekategorie mit netto 1.2% signifikant über jener der kotierten Aktien (-18.8%). Aufgrund der sehr unterschiedlichen Investitionsform, der fehlenden Marktbewertung der Private-Equity-Anlagen sowie einem zeitlichen Hinterherhinken der Bewertungen ist dieser Vergleich jedoch nicht aussagekräftig. Eine saubere Gegenüberstellung bildet die Methode des «Public Market Equivalent». Mit dieser wird die Nettorendite für kotierte Aktien bestimmt unter Annahme eines gleichen zeitlichen Investitionsverhaltens wie für die Private-Equity-Anlagen. Demnach haben diese Anlagen seit Investitionsbeginn im Jahr 1997 bis Ende 2021 eine Durchschnittsrendite erzielt, die nach Abzug aller Kosten 3.8 Prozentpunkte pro Jahr über jener börsenkotierter Anlagen liegt. Die hohen Kosten der Private-Equity-Anlagen haben sich für die PKZH somit gelohnt.
Die Kosten der Hedge-Funds-Anlagen betrugen 2022 5.2%. Davon entfielen rund 54% auf fixe Kosten für die Verwaltung der Anlagen und rund 46% auf die Performance-Gebühren. Letztere wurden aufgrund der erzielten Bruttorenditen ausbezahlt und fielen schon im Jahr 2021 an, als die Hedge Funds brutto mit 11.7% rentierten. Diese Aufwendungen konnten aufgrund verzögerter Datenverfügbarkeit erst jetzt in den Vermögensverwaltungskosten der PKZH berücksichtigt werden.
Die Insurance-Linked Securities verursachten Kosten in der Höhe von 1.3%.
Die Kosten für das neue Segment Infrastruktur – Erneuerbare Energien die seit Juni 2021 aufgebaut werden, beliefen sich auf 4.3%. Diese hohen Kosten sind für die gegenwärtige Aufbauphase zu erwarten, da die Aufwendungen für die Prüfung neuer Investitionen sehr hoch sind, das investierte Kapital jedoch noch gering.
Auf Stufe Gesamtvermögen fallen noch folgende, nicht den einzelnen Anlagekategorien zuordenbare Kosten an:
Die produkt-unabhängigen Vermögensverwaltungskosten, welche insbesondere die Kosten für die Depotbank, die Geschäftsstelle, die Anlagekommission, den Stiftungsrat und die Anlageberatung umfassen, machten 0.06% des Gesamtvermögens aus.
Der Aufwand für die Währungsabsicherung belief sich auf 0.01% des Gesamtvermögens.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass von den gesamten Kosten von
1.7% der grösste Teil, nämlich 84%, auf die Private-Equity- und Hedge-Funds-Anlagen zurückzuführen ist. Diese machten 19.8% des Vermögens aus. Mit diesen beiden Anlagekategorien konnte zusammen seit Investitionsbeginn im Vergleich zu den traditionellen Aktien- und Obligationenanlagen ein durchschnittlicher Netto-Mehrertrag von 0.3 Prozentpunkten pro Jahr erzielt werden. Ohne diese Mehrrendite müssten die Beitragssätze um 2.4 Prozentpunkte höher angesetzt sein. Dies entspräche einer Mehrbelastung der Aktiv Versicherten von rund CHF 21 Mio. und der Arbeitgeber von rund
CHF 32 Mio. pro Jahr. Die Anlagen in Private Equity und Hedge Funds lohnten sich somit für alle Beteiligten spürbar..